Der SPD Ortsverein Gehülz hielt seine traditionelle Maifeier zum Tag der Arbeit erstmals im Sportheim des ATSV Gehülz ab. Damit brach auch eine über 50- jährige Ära, denn die Feierlichkeiten wurden bisher immer im Gasthaus Popp abgehalten. Vorsitzender Hans Simon dankte eingangs der Familie Popp, die immer ihr Gasthaus zur Verfügung stellte. Im Mittelpunkt der Maifeier stand das Hauptreferat von MdB Petra Ernstberger und Ehrungen langjähriger Mitglieder. Simon konnte eine große Zahl an Ehrengästen begrüßen, unter ihnen die Hauptrednerin, MdB Petra Ernstberger, Landratskandidat und Bürgermeister Norbert Gräbner, SPD- Kreisvorsitzenden Ralf Pohl, Altlandrat Dr. Heinz Köhler, den ehemaligen Kronacher Bürgermeister Manfred Raum sowie einige Stadträte.
MdB Petra Ernstberger ist seit 1994 im Deutschen Bundestag und führt das Amt der Parlamentarischen Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion schon seit 2004 ununterbrochen aus. Außerdem ist sie Mitglied in zahlreichen weiteren Gremien und Arbeitsgruppen im Deutschen Bundestag. Sie zeigte eine Vielzahl an Herausforderungen für Deutschland auf. Wenn wir auch das reichste und wohlhabendste Mitgliedsland der Europäischen Union sind, haben wir dennoch mit vielen Problemen zu kämpfen. So nannte sie die Flüchtlingsproblematik, aber diese nicht allein. Sondern Deutschland laufe Gefahr gespalten zu werden und zwar in arm und reich. Die Vermögensungleichheit ist in Deutschland größer als in anderen Ländern der EU. Einige Schritte konnte die SPD dagegen schon erreichen, wobei sie an den Mindestlohn und an die abschlagsfreie Rente mit 63 Jahren erinnerte. Viele Milliarden Euro werden in Kindertagesstätten, Schulen und Hochschulen investiert sowie für bessere Bedingungen in der Kranken- und Altenpflege und weitere 20 Milliarden Euro fließen nochmals bis 2020 in sozialen Wohnungsbau, Kitas, Arbeitsmarktförderung und Integrationsmaßnahmen für Flüchtlinge. Dies alles sieht die Sozialdemokratie als fortschrittliche Gerechtigkeitspolitik. Auf die dennoch in der Bevölkerung herrschende Verunsicherung will die SPD mit einem neuen Solidarprojekt antworten. Sie rief auf, sich auf die Leitidee zu besinnen:
„Wirtschaftlicher Erfolg schafft sozialen Fortschritt. Sozialer Fortschritt erhöht den wirtschaftlichen Erfolg und beide zusammen stärken Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Mit dem Schulterschluss der Gewerkschaften und der SPD sei viel erreicht worden, worauf man als Genosse auch mal mit stolz verweisen darf, ermutigte sie die Genossen zu mehr Selbstbewusstsein und forderte zugleich auf, gemeinsam für die Sache zu streiten, wenn es um Fortschritt und Gerechtigkeit in unserem Land geht.
SPD- Kreisvorsitzender Ralf Pohl, SPD-Stadtverbandsvorsitzender Ralf Völkl und Landratskandidat Norbert Gräbner entboten Grußworte und dankten den Jubilaren für ihre langjährige Loyalität und dem SPD OV dankten sie für die gut organisierte Maifeier. Ortsvorsitzender Hans Simon rief in seinem Schlusswort die großen Errungenschaften und Erfolge der roten Landräte, Dr. Heinz Köhler (17 Jahre Landrat) und Oswald Marr (18 Jahre Landrat) in Erinnerung. Wenn wir uns deren erfolgreiches Wirken vor Augen halten, können wir mit Fug und Recht behaupten, die Sozialdemokraten im Landkreis Kronach können Kommunalpolitik und deshalb müsse es ein weiter so mit Norbert Gräbner geben, der in 20 Jahren Bürgermeisteramt in Marktrodach viele Akzente setzte und viel Erfahrung auf den Landratssessel mitbringe. Die Maifeier wurde von den Bergmusikanten Gehülz unter Leitung von Klaus Porsch musikalisch umrahmt.
Ehrungen: Für 65-jährige Treue zur SPD konnte Georg Heckmann geehrt werden. In seiner Würdigung und Dankesworten erwähnte Vorsitzender Simon, dass der Jubilar mit 19 Jahren in die Partei eintrat, viele Jahre Ausschussmitglied war und sich in unterschiedlichen Funktionen engagierte. Heinz Biesenecker wurde in Abwesenheit für 55 Jahre Parteitreue geehrt. Schon 50 Jahre halten Raimund Kessel und Jürgen Pfalzgraf der SPD die Treue. Pfalzgraf trat 1966 in Berlin in die SPD ein und war von 1997 bis 2000 1. Vorsitzender des SPD Ortsvereins Gehülz. Obwohl er inzwischen seinen Wohnsitz in Glosberg hat, ist er dem SPD OV Gehülz auch heute noch treu und ist Delegierter und im Ausschuss. Achim Biesencker wurde in Abwesenheit für 40- jährige Parteitreue gedankt. Für 15 Jahre Treue wurde Andreas Philipp geehrt. Er ist seit seinem Eintritt aktiv im OV als Ausschussmitglied und Kassenprüfer. Text u. Bild: Karl- Heinz Hofmann