Citymanagement für Innenstadt

17. März 2015

Ein klares Ja zum City-Management für die Stärkung des Einzelhandels und der Innenstadt gab es vom Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich bei der Diskussion "Stadtentwicklung aktiv und kreativ" des SPD-Stadtverbandes Kronach. Zu der Veranstaltung in der Scheune des Café Kitsch waren auch Einzelhändler aus Kronach gekommen, um den Erfahrungsaustausch zu suchen.

Dass beide Städte voneinander lernen können, zeigte das lebendige Gespräch. So habe Lichtenfels jetzt einen Einkaufsgutschein eingeführt, um Kaufkraft in der Stadt zu halten. Dieser werde sehr gut angenommen. Von dem 10-Euro-Bon habe man seit Dezember bereits über 3000 Stück verkauft. Dies werde in Kronach schon seit Jahren mit großem Erfolg praktiziert, berichtete Dietrich Denzner von der Aktionsgemeinschaft Kronach. Für rund 80.000 Euro pro Jahr würden Gutscheine der Aktionsgemeinschaft, die man bei den Kronacher Banken erhalte, umgesetzt. Es wäre schön, wenn sich noch mehr Geschäfte beteiligen würden, um diese Aktion noch weiter auszubauen.

Was Kronach noch nicht hat, Lichtenfels aber seit einigen Jahren erfolgreich prakti-ziert, ist ein City-Management für den Einzelhandel in der Innenstadt. "Wir haben an die 200 Geschäfte in der Innenstadt. Sie haben eine hohe Bedeutung für die Belebung und die Attraktivität unserer Stadt sowie als Wirtschaftsfaktor", unterstrich Andreas Hügerich. Die Maßnahme sei im Zuge des Baues des Life-Centers über das Integrierte Stadtentwicklungskonzept ISEK eingeführt worden, um die bestehenden Einzelhändler zu unterstützen. Die 2-jährige Maßnahme koste 156.000 Euro, werde aber zu 60% von der Städtebauförderung unterstützt, so dass für die Stadt ein Eigenanteil von 65.000 Euro verbleibe.

Das City-Management sei eingeführt worden, um ein Netzwerk aller Beteiligten zu bilden und die Kräfte zu bündeln, so der Lichtenfelser Bürgermeister. Neben dem Einkaufsgutschein habe man auch ein Bonusheft entwickelt, um Käufer zu animieren, die Geschäfte zu besuchen. Weiterhin gebe es einen Etat für Werbung und Aktivitäten, der je zur Hälfte von der Städtebauförderung und privaten Sponsoren und Aufträgen finanziert werde. Auch eine lange Einkaufsnacht habe man mit Erfolg eingeführt. Wichtig sei es, die Kundenfrequenz für die Innenstadt zu erhöhen, zum Beispiel mit Veranstaltungen, aber auch, indem man andere Dienstleister wie Ärzte bewusst in der Innenstadt halte. "Am Ende ist es für das Image und das Lebensgefühl wichtig, dass möglichst viele Leute sich gerne in der Stadt aufhalten", so Hügerich.

Ziel sei es deshalb auch, dass die Häuser gut in Schuss gehalten und modernisiert würden. Dies könne die Stadt selbst nicht leisten, aber sie versuche zu unterstützen und Immobilienbesitzer und Investoren sowie potentielle Mieter zusammenzubringen. Aktuell habe man zirka 30 Leerstände in der Innenstadt und hier versuche man zu vermitteln, dass zum Beispiel benachbarte Häuser zusammengelegt würden, um attraktivere Wohn- und Geschäftsräume zu schaffen. Wichtig sei es auch, die Themen Verkehrsführung, Parkplätze, Gestaltung der Plätze, Freiflächen und Grünanlagen im Blick zu behalten.

Andreas Hügerich, der 2014 mit 30 Jahren sehr jung Bürgermeister der Korbstadt wurde, erklärte, dass ihm die Gemeinsamkeit ein wichtiges Anliegen sei, denn nur mit gebündelten Kräften könne man die Herausforderungen meistern. Deshalb seien alle großen Fraktionen bei den Stellvertretern des Bürgermeisters beteiligt. Überzeugt habe man im Wahlkampf mit dem Slogan "Lebendiges Lichtenfels", mit dem man für eine aktive Stadtentwicklung geworben habe.

Dies sei auch ein Anliegen der Kronacher SPD, unterstrich Vorsitzender Dr. Ralf Völkl, der sich bei Andreas Hügerich für sein Kommen und die Möglichkeit zum Er-fahrungsaustausch bedankte. Auch in Kronach dränge die SPD darauf, die bauliche Weiterentwicklung und die Vermarktung der Innenstadt voranzutreiben. Das City-Management könne hierfür ein wertvoller Impulsgeber sein, das man seitens der SPD auch für Kronach befürworte. Eine wichtige Frage sei dabei, wie man wichtige überregionale Ketten, die eine hohe Magnetwirkung und Kundenfrequenz hätten, in die Innenstadt bekomme. Hier müssten von städtischer Seite alle Entwicklungs- und Fördermöglichkeiten, beispielsweise in den Bereichen Kühnlenzhof und Europabrücke geprüft werden. Ein deutliches Zeichen, dass man gegensteuern müsse, sei, dass immer mehr Geschäftsräume in 1a-Lagen in Kronach leer ständen, betonte Dietrich Denzner.

Die Veranstaltung zur Stadtentwicklung sei auch Auftakt der Mitgliederwerbekam-pagne der Kronacher SPD, erläuterte Ralf Völkl. Die Diskussion habe gezeigt, wie wichtig es sei, sich für seine Heimatstadt zu engagieren und etwas voranzubringen. Die politischen Parteien könnten dies nur tun, wenn sie auch Zuspruch und Mitglieder hätten. Deshalb werbe der SPD-Stadtverband mit dem Slogan "Kronach kann mehr. Mit dir! Damit deine Heimat liebenswert bleibt, damit unsere Wirtschaft gestärkt wird, damit deine Zukunft ökologisch und nachhaltig ist", bei ihm mitzumachen und Kronach mitzugestalten.

Andreas Hügerich, 4.3.15
Eine lebendige Diskussion um die Möglichkeiten zur Stärkung der Innenstadt und des Einzelhandels entwickelte sich bei einer Veranstaltung des SPD-Stadtverbandes Kronach mit dem Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich. Dabei stellte die Kronacher SPD auch den Flyer ihrer neuen Mitgliederwerbekampagne "Kronach kann mehr. Mit dir!" vor. Im Bild (von links) SPD-Kreisvorsitzender Dr. Ralf Pohl, Bürgermeister Norbert Gräbner, Andreas Hügerich, Fraktionsvorsitzender Sven Schuster, Stadtverbandsvorsitzender Dr. Ralf Völkl.

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