Die Maikundgebung des SPD-Ortsvereins Gehülz hat lange Tradition. Ortsvereinsvorsitzender und Dritter Bürgermeister der Stadt Kronach, Hans Simon (SPD), ehrte, zusammen mit Mandatsträgern, verdiente und treue Mitglieder.
Erwin Rauh wurde für 65-jährige Treue, Günter Biesenecker für 60-jährige und Frank Simon für 15-jährige Treue zur SPD geehrt.
Erwin Rauh trat schon 1948, also wenige Jahre nach Kriegsende, der SPD bei. Damals war der heute 88-Jährige erst 23 Jahre. "Es gehörte schon sehr viel Mut dazu, sich damals wieder zu einer politischen Partei zu bekennen, denn mein Vater, der ebenfalls eingefleischter Sozialdemokrat war, erlebte so manche Diffamierung und Schikane während des Nationalsozialismus, wegen seiner aufrichtigen Überzeugung", erzählt Rauh. "Dennoch habe ich mich für den Parteieintritt entschieden, weil ich von den Grundzielen für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit in Solidarität mit anderen Menschen einzutreten, überzeugt war. 1972 bis 1976 war ich ehrenamtlich auch im Gemeinderat engagiert. Von allen Bundespolitikern, die ich bisher als Bundeskanzler erlebt habe, gefiel mir Helmut Schmidt mit seinem Charisma und seiner Geradlinigkeit am besten."
Außer bei der SPD engagierte sich Rauh in Gehülz noch im Obst-und Gartenbauverein und auch im ATSV. Seit 2003 ist Erwin Rauh Ehrenmitglied im SPD Ortsverein Gehülz.
Vorsitzender Hans Simon sagte in seiner Laudatio, dass sich Günter Biesenecker schon viele Jahre und bis heute noch als Ausschussmitglied im Ortsverein einbringe. Frank Simon sei ein Aktivposten, er sei seit dem Jahr 2000 Zweiter Vorsitzender, sei kommissarisch einige Zeit Vorsitzender gewesen und seit vielen Jahren Delegierter.
Bundestagskandidat und Zweiter Bürgermeister Coburgs, Norbert Tessmer (SPD), forderte einen Politikwechsel mit mehr Verteilungsgerechtigkeit, gesetzlichen Mindestlohn und weitere Reformen am Arbeitsmarkt, um von bestehender und größer werdender Altersarmut weg zu kommen.
Der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagskandidat, Ralf Pohl, kritisierte die blockierende Haltung der CSU zur Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns. Langjährig Beschäftigten müsse eine Mindestrente von 850 Euro zugestanden werden. Ein Plädoyer für die Heimat des Landkreises Kronach und die Region Oberfranken gab Oswald Marr ab, der wieder für den Bezirkstag kandidiert. Er warte immer noch auf die von der Bayerischen Staatsregierung vollmundig angekündigte Behördenverlagerung in den ländlichen Raum, kritisierte Marr. Die Maikundgebung wurde musikalisch von den Bergmusikanten Gehülz umrahmt.
Bericht: Karl Heinz Hoffmann, www.infranken.de, Fränkischer Tag Kronach