Fischessen in Friesen ein voller Erfolg

22. Februar 2012

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Jonas Merzbacher

„Wir Sozialdemokraten sind fest entschlossen, im nächsten Jahr im Bund und in Bayern die Regierung zu übernehmen“. Diese Kampfansage machte der jüngste Bürgermeister Deutschlands und stellvertretende Bezirksvorsitzende der oberfränkischen SPD, Jonas Merzbacher aus Gundelsheim, bei seinem Auftritt am Politischen Aschermittwoch im voll besetzten Sportheim in Friesen. Auch der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Kronach, Ralf Völkl, der die anwesenden Ortsvereine begrüßte, forderte eingangs dazu auf, alle Kräfte zu bündeln, damit Sozialdemokraten ab 2013 als Regierungspartei ihre zukunftsorientierte Politik zum Wohle der Menschen umsetzen können.

In seiner mitreißenden und immer wieder vom Beifall unterbrochenen Ansprache erinnerte Merzbacher an die vielen innenpolitischen Themen, die dringend gelöst werden müssen, derzeit aber von der Euro- und Griechenlandkrise überlagert würden. So sei es nicht hinnehmbar, dass der Lohn für vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer nicht zum Leben reiche. Er forderte die flächendeckende Einführung von Mindestlöhnen und wirksame Regulierungen im Bereich der Leiharbeit. „Wir dürfen nicht weiter zulassen, dass ganze Betriebe ihre Unternehmensphilosophie auf die Beschäftigung von Leiharbeitern aufbauen.“

Jonas Merzb
Selbstkritisch bemerkte er, dass während der Regierung Schröder bei der Umsetzung der Agenda 2010, deren viele positive Auswirkungen sich erst heute bemerkbar machen, auch Fehler eingeschlichen hätten. Mit der Einführung von Ein-Euro-Jobs oder der Leiharbeiterregelung habe man ungewollt so manchen Missbräuchen „Tür und Tor geöffnet“, wie sich im Nahhinein herausgestellt habe. „Man kann Fehler machen, aber man muss auch die Kraft haben, sie wenn nötig zu korrigieren. Und das werden wir korrigieren, wenn wir wieder die Regierungsverantwortung übernehmen“, kündigte Merzbacher an. Bezugnehmend auf das Scheitern von Christian Wulf als Bundespräsident forderte Merzbacher dazu auf, künftig wieder stärker auf Inhalte und weniger auf Verpackungen zu achten. Er habe es nicht verstanden, dass beispielsweise ein Baron und ehemaliger Minister aus Oberfranken in den Festzelten der Region ohne irgendeine konkrete Aussage zu aktuellen politischen Themen und nur durch sein Strahlemann-Image die Zuhörer derart vereinnahmen konnte. Maßstab müsse sein, dass Politiker daran gemessen werden, ob sie ehrlich und zum Wohl der Menschen handeln.

Im weiteren Verlauf ging der Referent mit den Regierungsparteien in unserem Land hart ins Gericht. Dilletantismus warf er den bayerischen Politikern beim Skandal um die Hypo-Alpe-Adria vor, die den bayerischen Steuerzahler Milliarden gekostet habe und immer noch koste. Nicht nur an diesem Beispiel zeige sich, dass es in Wirklichkeit die CSU sei, die nicht mit Geld umgehen könne.

Auch das Beharren aufgetrennten Wahlterminen im kommenden Jahr bei der Landtags- und Bundestagswahl im Abstand von vermutlich zwei Wochen verdeutlichen dies, denn die Zusammenlegung der Wahl hätte eine Kostenersparnis von mehreren Millionen Euro bewirkt. Merzbacher: „Ein bisschen Verständnis habe ich ja für die CSU, die ihre Wahlniederlagen vermutlich gerne zweimal auskosten möchte.“

Bevor sich die Besucher der Veranstaltung nach der politischen Kost auch mit Heringen und Kartoffeln stärken konnte, bedankte sich die stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende Marina Schmitt beim „jüngsten Bürgermeister Deutschlands, von dem wir in Zukunft sicher noch viel hören werden, für diese dynamische Ansprache“ mit einem Präsent. Dem Ortsverein Friesen mit seiner Vorsitzende Heidi Hansen dankte sie für die Ausrichtung der gelungenen Veranstaltung.

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