Am 11.03.2012 fand die Jahreshauptversammlung des SPD Ortsverein Gundelsdorf-Knellendorf-Glosberg statt.
Im Bild (v.l.): Dr. Ralf Pohl, Sven Schuster, Marina Schmitt, Walter Brückner, Dr. Carl-Christian Dressel, Clemens Raab.
Der Vorsitzende des Ortsvereins, Clemens Raab, begrüßte eingangs alle anwesenden Mitglieder und Gäste. Ganz konnte Clemens Raab seinen Stolz in der Begrüßungsrede nicht verbergen und freute sich über zwei neue Mitglieder für den SPD Ortsverein und 11 Mitglieder im Juso-Ortsverein Gundelsdorf.
Das bestätigte auch Marina Schmitt, Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat. Sie bedankte sich bei Sven Schuster für die Initiative und meinte dass der Ortsverein als Vorbild für alle im Stadtverband dient.
Im Rückblick auf vier Jahre Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein verdeutlichte Marina Schmitt, dass nur in den Jahren 2008 und 2009 Schulden abgebaut wurden. Seitdem stieg die Neuverschuldung trotz Konsolidierung. Dies kommt in den lokalen Medien oft anders herüber.
Sie stellte auch die Frage, warum Kronach als einzige Stadt in Bayern eine Anlage wie die Festung Rosenberg mit der Fränkischen Galerie alleine tragen müsse. In allen Nachbarstädten ist der Freistaat Bayern aktiv beteiligt. Auch das würde dem Haushalt zu Gute kommen.
Ein wichtiger Punkt der Stadtpolitik ist auch das Crana Mare, das die SPD Stadtratfraktion angegangen ist. Eine Kreisstadt ohne ein Schwimmbad, so Marina Schmitt, da können wir gleich den Demokraphischen Wandel gewinnen lassen. Das Schwimmbad muss erhalten bleiben, damit das Szenario KWG nicht wiederholt wird. Da die SPD gegen eine Schließung oder Privatisierung ist, ist man dieses Thema frühzeitig angegangen.
Dr. Carl-Christian Dressel ist überzeugt: „Beim SPD Ortsverein Gundelsdorf-Knellendorf-Glosberg passt’s!“. Vor gut einer Woche wurde hier der erste Juso-Ortsverein seit mehr als 20 Jahren im Unterbezirk Coburg-Kronach gegründet. Hier sicherte Dressel die volle Unterstützung vom Unterbezirk zu. Außerdem sei es nicht alltäglich, über 75 Prozent der Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung anwesend sind.
Dressel kam nochmal auf das Thema Bundespräsident zu sprechen. Also nun doch Joachim Gauck, so das Fazit. Wulf kam nicht vom Himmel gefallen, sondern wurde dem Volk gegen seinen Willen von Angela Merkel aufgezwungen. Dressel hofft, dass nun endlich wieder bessere Zeiten kommen und das Amt wieder die Ehre zu Teil wird, die es gebührt.
Zum Jahrestag von Fukushima stellt sich die Frage, so Dressel, was will die Bundesregierung. Propagiert wird, dass erneuerbare Energien der richtige Weg sind. Aber die Solarförderung radikal gestrichen werden.
Viele Unternehmen der Region sind von dieser Kürzung betroffen. Das sind Arbeitsplätze vor Ort, die wegfallen könnten. Auch die Straßenanbindungen im Kreis machen Dressel sorgen. Denn keine wichtigen Projekte, wie z.B. die Ortsumgehung Zeyern waren im Investitionsrahmenplan enthalten. Auch hier sollte man den überschwänglichen Pressemitteilungen erst glauben, wenn alles hieb- und stichfest ist.
Er machte einen kurzen Ausblick auf das Wahljahr 2013 und forderte die Mitglieder des SPD Ortsvereins auf, gemeinsam für einen Wechsel zu kämpfen.
Der Kreisvorsitzende der SPD, Dr. Ralf Pohl, machte deutlich, die SPD will die Finanztransaktionssteuer. Denn Bankenrettungen, wie vor gut zwei Jahren, sind so finanziell nicht mehr möglich. Deshalb verstehe er auch die FDP nicht, die wohl grundsätzlich gegen alles ist, was Sinn macht. Hier stellt sich auch die Frage, so Pohl, ob wir in Europa auf den richtigen Weg sind. Ein Mindestlohn in allen Ländern, individuell an das Durchschnittsentgelt der Länder angepasst, wäre ein Zeichen. 2013 muss sich etwas ändern!
Die Lage im Landkreis Kronach lässt sich wie folgt beschreiben:
„Lägen wir 250 KM weiter südlich, hätten wir sowohl eine ICE-Anbindung und einen Autobahnanschluss“, so Ralf Pohl. Wann diese für Kronach kommt, steht in den Sternen. Hier kämpft die SPD aber weiter für eine schnelle Lösung.
Auch in Sachen Bahn legt die Kreis-SPD ein Konzept vor, so dass der Kreis an eine durchgängige Verbindung zwischen Jena und Nürnberg angeschlossen wird. Wenn man aktuell in den Zug steigt, weiß man nicht so genau, ob man ohne Umsteigen an sein Ziel kommt. Das soll sich in Zukunft ändern. Deshalb ist ein Intercity-Halt Kronach dringend notwendig, auch im Hinblick auf die harten Standortfaktoren für Unternehmen.
Kronach kann z.Z. weder einen ICE- noch einen Interregio-Halt vorweisen. Zudem berichtete Ralf Pohl über die Generalsanierungen des KZG und des FWG und über das Engagement des Landkreises für die FOS Ludwigsstadt, das mit 300.000 Euro zu Buche schlägt. Auch die Atemschutzübungsanlage war ein Thema. Hier sieht aber Dr. Ralf Pohl die Stadt in der Pflicht, vorher einen geeigneten Standort für das Kronacher Feuerwehrhaus zu finden. Die SPD möchte diese Anlage in der Stadt Kronach.
Im Zusammenhang mit den Sanierungen der Bildungseinrichtungen hob Dr. Ralf Pohl die Initivative der Jusos Jens Trebes und Sven Schuster hervor, die vor über einem Jahr schon Kontakt zu Unternehmen und FH Coburg gesucht haben, um einen Studiengang nach Kronach zu holen. Zwar wurde sich dann seitens der FH Coburg auf ein Technologietransferzentrum festgelegt, das aber für die Unternehmen im Landkreis sehr wertvoll sein und neue Arbeitsplätze schaffen kann. Denn Arbeitsplätze sind das wirksamste Mittel, den Demographischen Wandel und die Abwanderung zu bekämpfen.
Nach den Grußworten ging Clemens Raab auf die Veranstaltungen im Jahr 2011 ein und gewährte einen kleinen Einblick auf das Jahr 2012. So wurde 2011 das traditionelle Säulafest abgehalten. Dieses wurde wie die Herbstwanderung sehr gut von der Bevölkerung angenommen. Die Weihnachtsfeier, die dieses Jahr zusammen mit dem Ortsverein Kronach abgehalten wurde, war ein Highlight und wird auch 2012 beibehalten.
Neben dem Säulafest und der Herbstwanderung wird es dieses Jahr mehrere Veranstaltungen des SPD Ortsvereins geben.
Neben einem Filmabend im März über die LGS mit anschließender Disskussionsrunde wird es für die Kleinen eine Ostereiersuche geben. 2012 kommt auch Nikolaus „Carl-Christian“ am 06.12.nach Gundelsdorf. Hier werden die braven Kinder beschenkt und die Eltern mit Plätzchen und Glühwein versorgt.
Politisch wird es zum ersten Mal die Wohnzimmertour geben, bei dem Stadtrat Dr. Ralf Völkl mit den Bewohnern in Gundelsdorf über aktuelle Probleme diskutieren wird.
Sven Schuster berichtete von der Gründung der Juso-Ortsgruppe. Seit dieser Woche konnten hier drei Mitglieder neu hinzugewonnen werden, so dass der Ortsverein der Jusos jetzt 14 Mitglieder zählt.
Neben einer Plattenparty mit DJ Holly wird es ein Benefizfußballturnier geben. Die Einnahmen kommen den örtlichen caritativen Einrichtungen zu Gute. Des Weiteren ist ein Band-Contest geplant. Zudem werden die Jusos die Veranstaltungen der SPD unterstützen. Sven Schuster kam nochmal auf die Stadtpolitik zu sprechen. Das Problem der Verschuldung lässt sich nur lösen, wenn man mehr Unternehmen in Kronach hat, die Steuern zahlen. Neue Unternehmen gewinnt man aber nur, wenn man aktiv auf diese zugeht. Dies war auch die Forderung eines SPD-Antrags vom 03.06.2011, der auf Ende August 2012 verschoben wurde. Das löst Unverständnis aus, denn Ziel muss es sein, das strukturelle Defizit zu senken indem man u.a. die Einnahmequellen steigert.
Der Kassiererin wurde eine ordnungsgemäße Kassen- und Buchführung bescheinigt und dementsprechend entlastet.
Das Jahr 2011 brachte einen Gewinn von knapp 360 Euro.
Diese Jahreshauptversammlung stand auch im Zeichen einer Ehrung. Walter Brückner hält seit 30 Jahren dem SPD Ortsverein die Treue. Stets ist er mit Rat und Tat zur Seite wenn man ihn braucht, so Clemens Raab. Raab hoffe, dass Walter Brückner sich weiterhin so engagiert für den Ortsverein einsetzt.
2012 wird das Gartenfest wieder aufleben. Zudem wurde beschlossen, die Kooperation mit den Vereinen vor Ort zu verstärken, denn nur eine starke Ortsgemeinschaft kann den Herausforderungen des Demographischen Wandels bestehen.
In der Anschließenden Diskussionsrunde wurden weitere Veranstaltungen für 2013 geplant. So wird es im April 2013 eine Radtour geben und im Herbst eine Weinfahrt durchgeführt.
Es zeigt sich, so der Vorsitzende Clemens Raab, dass der kleine aber feine Ortsverein Impulsgeber für die Stadtpolitik ist und zeitgleich als Vorbild für die anderen SPD Ortsvereine dient.