Jahresabschlussrede 2015

02. Januar 2016

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Ehrengäste,

2015 war ein Jahr großer europäischer und weltpolitischer Ereignisse, welche die Menschen bewegten. Durch den Flüchtlingszustrom sind auch wir in Kronach direkt von diesen Ereignissen betroffen und zur Mithilfe aufgefordert. Hier gilt unser Dank allen, die sich direkt oder in sozialen Einrichtungen erfolgreich dafür eingesetzt haben, dass wir allen Flüchtlingen bei uns eine gute Unterkunft und Betreuung bieten konnten. Das große ehrenamtliche Engagement hierfür ist vorbildlich und ermutigend für die Zukunft.

Nichts desto trotz gilt es natürlich weiterhin für uns als Stadtrat, nachhaltig an den notwendigen Maßnahmen und Aufgaben für Kronach zu arbeiten. Einen Einblick in das Erreichte 2015 hat der Bürgermeister schon gegeben. Deshalb werde ich mich auf Punkte beschränken, die der SPD-Fraktion besonders am Herzen liegen. Letztes Jahr erfuhr das Miteinander im Stadtrat eine deutliche Verbesserung. Wir sind auch 2015 unserer sachlichen Linie treu geblieben und haben uns mit konstruktiven Vorschlägen eingebracht. So möchten wir auch zukünftig gemeinsam mit allen Fraktionen und Gruppierungen das Beste für Kronach erreichen.

Neben den Aktivitäten der Stadt möchte ich einen Aspekt in diesem Jahr besonders hervorheben, weil er für unsere Region insgesamt von großer Bedeutung ist. Es gibt derzeit eine gute Gemeinsamkeit von Stadt und Landkreis Kronach - von der alle profitieren.

Der Landkreis Kronach investiert unter Landrat Oswald Marr und mit Unterstützung der parteiübergreifenden Mehrheit aus allen Regionen des Landkreises sehr viel im Stadtgebiet Kronach. So gehen die Generalsanierungen des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums und am Schulzentrum ihrem Abschluss entgegen. Die Kreisbibliothek wurde völlig neu mit zeitgemäßer Technik gestaltet und der Kreiskulturraum wird demnächst, nach seiner Modernisierung, wieder zur Verfügung stehen.

Sehr positiv für die Stadt und auch für uns als SPD ist, dass unser jahrelanges Anliegen, die Sanierung des Volkshochschul-Hauses, durch den Landkreis, nachdem er das Gebäude von der Stadt erworben hat, endlich realisiert wird.

Wichtig hierbei: Die Sanierung des VHS-Hauses durch den Landkreis und auch der gemeinsame Bau von Atemschutzstrecke und Feuerwehrhaus entlasten unseren städtischen Haushalt im hohen Maße.

Das geplante Mobilitätskonzept mit den verbesserten Busverbindungen bringt Chancen für alle Kronacherinnen und Kronacher, insbesondere natürlich für diejenigen, die ohne eigenes Auto auf den ÖPNV angewiesen sind, wie Jugendliche oder Senioren. Hier fordern wir, dass eine intensive Vernetzung mit dem Stadtbus angestrebt wird, um Synergien zu schaffen. Auch die im Landkreis viel diskutierte Schulwegthematik spielt im Stadtgebiet eine Rolle. Die Schulwegzeiten aus dem Fischbachtal oder auch aus Glosberg sind ähnlich lang wie in weiter entfernten Regionen des Landkreises. Hier muss es unser gemeinsames Ziel sein, Verbesserungen zu erreichen.

Im Frühjahr haben wir um die Finanzierung vieler Maßnahmen im städtischen Finanzausschuss noch lange diskutiert. Viele Vorhaben wurden im Haushalt aufgenommen. Einiges konnte durchgeführt werden.

Jedoch sind auch einige Punkte auf der Strecke geblieben. Dies lag vor allem an der Erkrankung eines Leistungsträgers in der Stadtverwaltung. An dieser Stelle wünsche ich unserem Peter Maaß viel Kraft und schnellste Genesung.

Eine „gewisse Enttäuschung“ liegt schon vor, da einige Punkte die uns und anderen besonders wichtig waren und sind, deshalb nicht in Angriff genommen werden konnten. Hier einige der gemeinsam gesteckten Ziele für 2015:

  • Sanierung Schwarzer Steg im Jahr 2015
  • Schaffung von Urnengräbern auf den Stadtteilfriedhöfen
  • Einführung eines City-Managements
  • Planungen zur Aufwertung des Crana Mare
  • Straßensanierung Flügelbahnhof
  • Maßnahmen zur Barrierefreiheit
  • Dorferneuerung Friesen

2015 werden wir deshalb finanziell gesehen einen guten Jahresabschluss erzielen, zumal wir eine nicht vorausplanbare Bedarfszuweisung von 1,5 Millionen Euro erhalten haben, und einige Investitionen, wie oben genannt, leider nicht realisiert wurden.

Der positive Jahresabschluss 2015 ist auf den ersten Blick ein Erfolg, aber auf den zweiten Blick bleiben die Aufgaben und Ausgaben für die kommenden Jahre erhalten. Die heuer nicht realisierten Projekte müssen 2016 wieder in den Haushalt aufgenommen und anschließend umgesetzt werden.

Hier besonders wichtig ist uns das Citymanagement bzw. City Marketing. Wir waren sehr erfreut, dass dieser Beschluss 2015 einstimmig gefallen ist. Es wird zukünftig sehr wichtig für uns sein, den Standort Kronach als Wirtschafts- und Einzelhandelsstandort besser zu vermarkten und auch die Einzelhändler und Gastronomen einzubinden, sowie die Innenstadt insgesamt baulich und durch die Ansiedlung neuer Geschäfte und die Abrundung des Angebots weiter zu entwickeln.

Auch touristisch müssen wir uns breiter aufstellen. Das Cranach-Jahr hat zwar das kulturelle Erbe unserer Stadt in den Mittelpunkt gerückt und den Ausstellungen auf der Festung zahlreiche Besucher beschert. Die Zahlen im Tourismusbereich im Frankenwald zeigen jedoch eine rückläufige Tendenz, so dass in der Region größere Anstrengungen notwendig sein werden, um bestehen zu können. Hier ist es wichtig, neben den kulturellen Angeboten auch die Themenbereiche Wandern, Nordicwalking, Mountainbiking oder Wellness nicht zu vernachlässigen. Durch die Schaffung eines leistungsfähigen Campingplatzes können wir unser Übernachtungsspektrum erweitern und in dieser Boom-Branche neue Gäste für Kronach gewinnen.

2016 wird auch unser größtes Projekt, der Neubau des Feuerwehrgerätehauses, vorangebracht. Wir stehen hinter der Feuerwehr und hinter diesem großen Projekt. Zeitgleich erinnern wir an unseren Antrag aus 2012, sich schon jetzt über die Nachnutzungsmöglichkeiten des alten Feuerwehrhauses Gedanken zu machen.

2016 wird auch unsere Infrastruktur besondere Aufmerksamkeit verlangen. So werden wir den Neubau der Spitalbrücke angehen müssen. Auch in den Stadtteilen, wie Gundelsdorf oder Fischbach, werden Brückenbauwerke saniert werden müssen.

Für unser Ziel, die Aufwertung des Crana-Mare, müssen jetzt konkrete Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Neben den Unterhaltsmaßnahmen im Straßenbereich müssen wir auch die Straßensanierungen forcieren, insbesondere die geforderte Festungsstraße sowie im Bereich Flügelbahnhof / Siedlung.

Die Dorferneuerung Friesen mit ihrem Kernstück "Dorfplatz-Neugestaltung" muss 2016 weitergeführt werden.

Auch dürfen wir unsere Kinder - die Zukunft unserer Heimat - nicht vernachlässigen und die beschlossenen Sanierungen der Kitas in Gundelsdorf, Dörfles und Gehülz gemäß der festgesetzten Reihenfolge durchführen.

Hilfreich für viele dieser Maßnahmen wäre es, wenn der Haushalt früher verabschiedet wird. Denn bei einer Beschlussfassung im Juli und der Genehmigung erst im September, kann man nicht mehr viel umsetzen! Es sind alle Fakten wie Kreisumlage und Schlüsselzuweisung mit ausreichender Genauigkeit bekannt, so dass eine zeitnahe Verabschiedung im Frühjahr durchaus machbar ist. Gehen wir es doch an!

Aber nicht nur die städtischen Aktivitäten führen zu einer Weiterentwicklung unserer schönen Stadt. Eine besondere Rolle spielen auch die vielfältigen Angebote im kulturellen und sportlichen Bereich, die den Zusammenhalt stärken und zur Lebensqualität beitragen. Sie werden im Wesentlichen über Vereine und Ehrenamt getragen. Deshalb möchte ich im Namen der SPD-Fraktion allen ehrenamtlich Tätigen in der Stadt Kronach für ihre Leistung „Danke“ sagen und besonders denjenigen gratulieren, die wir heute stellvertretend für alle Ehrenamtlichen mit der Ehrenmedaille der Stadt Kronach auszeichnen.

Glück und Erfolg auf ihrem Weg wünschen wir den jungen Menschen, die für ihre hervorragenden Abschlussarbeiten mit dem Johann-Kaspar-Zeuß-Preis ausgezeichnet werden. Wir hoffen, dass Sie Ihrer Heimatstadt die Treue halten, zumindest ihr aber stets verbunden bleiben, wenn sie aus privaten oder beruflichen Gründen einen anderen Lebensmittelpunkt finden.

Mein Dank gilt auch allen Beschäftigten der Stadt und ihrer Eigenbetriebe. Wir wissen, dass sich jeder intensiv einsetzt, denn die Aufgabenfülle wird nicht weniger. Im Hinblick auf die angesprochenen, zahlreichen Aufgaben und Maßnahmen, die zu erledigen sind, muss über eine angemessene Erhöhung des Personalstocks nachgedacht werden, damit hier keine Engpässe entstehen.

Für das kommende Jahr wünsche ich allen Bürgerinnen und Bürgern, besonders unseren Preisträgern, allen Stadtratskolleginnen und Kollegen sowie den Beschäftigten der Stadt Kronach alles Gute, Erfolg und vor allem Gesundheit!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

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