Die zahlreich erschienenen Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Ziegelerden in der Gaststätte Hanna freuten sich, dass sich die beiden Spitzenkandidaten der Partei für die Landtags- und Bundestagswahl, Dr. Ralf Pohl und Norbert Tessmer, persönlich vorstellten.
Sie nahmen auch die Ehrung langjähriger Mitglieder vor. Für 40 Jahre Treue zur SPD wurde Reimund Schramm mit der goldenen Ehrennadel geehrt, für 25 Jahre erhielt Dr. Ralf Völkl die silberne Ehrennadel mit Urkunde. Der Verein bedankte sich außerdem mit einer roten Rose und einem Präsentkorb. Norbert Tessmer und Ralf Pohl sprachen Ralf Völkl Wertschätzung für seinen großen Einsatz aus, den er be-reits in vielen Funktionen für die SPD, so als Fraktionsvorsitzender im Stadtrat oder als Stadtverbandsvorsitzender gezeigt habe und wünschten sich auch für die Zukunft eine enge und intensive Zusammenarbeit.
SPD-Ortsvereinsvorsitzender Reinhard Graf betonte, die Partei stehe geschlossen und engagiert hinter Ralf Pohl und Norbert Tessmer, wie deren hervorragenden No-minierungsergebnisse zeigten. Für die Region sei es wichtig, dass sie in den Parla-menten gut vertreten sei, weil sich die Abgeordneten für Verkehrs- oder Förderpro-jekte einsetzen könnten. Norbert Tessmer berichtete, als Zweiter Bürgermeister der Stadt Coburg betreue er auch den Sozialbereich der Stadt und wisse, dass viele Menschen auf Sozialleistungen und Hilfe dringend angewiesen seien. Doch auch viele Erwerbstätige litten unter Niedriglöhnen, die später die Ursache für Altersarmut seien. Er trete an, um mit der SPD dafür zu sorgen, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinandergehe und dass die Gesellschaft wieder ein Stück gerechter werde. Dazu gehöre die Einführung eines verbindlichen Mindestlohns ebenso wie mehr Steuergerechtigkeit und das Beseitigen von Steueroasen. Hier unternehme die Bundesregierung viel zu wenig und es sei ein Skandal, dass der Armutsbericht vor seinem Erscheinen „frisiert“ worden sei.
Ralf Pohl unterstrich, in der Regionalpolitik gehe es für den Landkreis Kronach um viel. Noch immer liefen die Planungen für den vierstreifigen Ausbau der B173 zwi-schen Lichtenfels und Kronach zu schleppend und es sei kein echtes Vorwärtskommen zu beobachten. Hier müssten endlich klare Prioritäten gesetzt werden. Wichtig sei es auch, die Bahnanbindung des Landkreises nach der Fertigstellung der ICE-Neubaustrecke zwischen Bamberg und Erfurt im Auge zu behalten. Hier sei das Ziel, eine leistungsfähige IC- und Regionalbahnanbindung für Kronach zu bekommen.
Die Stärkung des Bildungsstandortes sei der SPD ein großes Anliegen. Deshalb investiere der Landkreis Kronach derzeit viel Geld in die Modernisierung der Schulen. Nachdem die Einrichtung einer FOS-Außenstelle in Kronach zwei Jahre lang an der Unflexibilität des CSU-geführten Kultusministeriums gescheitert sei, habe man durch privates und kommunales Engagement in Ludwigsstadt eine FOS schaffen können. Diese müsse jetzt durch eine ausreichende Schülerzahl stabilisiert werden, damit man sie auf dauerhafte Beine stellen könne. Bei einer Behördenverlagerung nach Kronach habe sich nach einigen, wohl durch Wahlkampf animierten Manövern der CSU, leider überhaupt nichts getan, bedauerte Ralf Pohl. Die letzte Mitteilung der Staatsregierung lasse vermuten, dass nichts mehr für Kronach getan werde. Dies zeige, dass es notwendig sei, in Bayern einen Regierungswechsel zu erreichen, um Bewegung in die Landespolitik zu bekommen.
Die Kronacher SPD verstehe Kommunalpolitik als aktives Gestalten, unterstrich Stadtverbandsvorsitzender Ralf Völkl. Dabei gelte es zum einen, städtische Einrich-tungen und Angebote wie das CranaMare oder die Faust-Festspiele modern und attraktiv zu erhalten. Notwendig sei es auch, den Einkaufsstandort Kronach weiterzuentwickeln, um Kaufkraft zu binden und Arbeitsplätze zu erhalten. Hier dürfe man im Vergleich zu umliegenden Städten nicht zurückfallen. Dabei gelte es, öffentliche und private Flächen wie zum Beispiel an der Europabrücke und im Kühnlenzhof optimal zu nutzen. Auch die Weiterentwicklung der Stadtteile dürfe man nicht aus den Augen lassen.
In Ziegelerden habe man durch eine tolle Leistung der Vereinsgemeinschaft in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Kronach und durch Unterstützung zahlreicher Firmen und ehrenamtlicher Helfer mit der Gestaltung des Tappenmacher-Platzes ein neues Highlight für den Ort geschaffen. Weitere Anliegen seien die Sanierung der Bergstraße sowie der Kuhbergstraße, die durch zahlreiche Leitungsgräben arg in Mitleidenschaft gezogen worden sei. Frank Bittruf regte in diesem Zusammenhang an, den Stellplatz für die Glas-Container in Ziegelerden zu verbessern.
Der Bericht von Kassier Georg Graf wurde von der Versammlung ohne Einwände angenommen. Als Delegierte für die Nominierungsversammlungen zur Europa- und Kommunalwahl wurden Reinhard Graf, Ralf Völkl, Renate Graf, Günter Holzmann und Monika Birg gewählt.
Bild und Text: Ralf Völkl