Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung

24. April 2012

"Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung. " Wer diese Faustregel beachte, verringere die Gefahr, Opfer von Kriminellen zu werden. Bei einer Informationsveranstaltung des SPD-Ortsvereins Friesen in der Gaststätte Desera gab Polizeihauptkommissar Eugen Hügle von der Kripo Coburg wichtige und interessante Tipps, wie man Betrügern an der Haustüre das Leben schwer machen kann.

Vorsicht sei geboten, wenn sich Personen als Polizei- oder Kriminalbeamte, als Mitarbeiter der Elektrizitäts- oder Wasserwerke, als Handwerker oder Heizkostenableser, als Mitarbeiter sozialer Stellen oder der Krankenkassen ausgeben. Beliebt und erfolgreich sei auch der "Enkeltrick", so Hügle, der 2011 allein in Bayern 292 mal versucht worden sei. Zu einer Geldübergabe von bis zu 60.000 Euro an Bekannte eines sich vermeintlich in einer Notlage befindlichen Enkels sei es dabei 38 mal gekommen. Insgesamt müsse bundesweit von einer Schadenssumme von acht bis zehn Millionen Euro ausgegangen werden.

Sogenannte Haustürgeschäfte seien Verträge, so der Referent weiter, die nicht nur in der Wohnung, sondern auch bei Freizeitveranstaltungen, Kaffeefahrten oder auf der Straße geschlossen werden. Hier besteht die Möglichkeit, dass man als Kunde eine Erklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen und ohne weitere Verpflichtungen schriftlich wiederrufen könne. Die gleichen Regeln gelten für den Kauf im Internet, das leider auch immer mehr Menschen in betrügerischer Absicht nutzen. Misstrauisch sollten Internetnutzer in jedem Falle dann sein, wenn vertrauliche Daten, wie Passwörter oder Kreditkarteninformationen abgefragt werden.

"Das einzige was stimmt, sind Postfach, Abfahrtsorte und Abfahrtszeiten", meinte der Fachberater der Kripo zu Kaffeefahrten, zu deren Teilnahme vor allem ältere Mitbürger mit abstrusen Versprechungen überredet werden sollen. Wer glaube, dass er die versprochenen Geschenke wirklich erhält, der werde bitter enttäuscht werden. Ein böses Spiel werde auch mit Gewinneinladungen getrieben, die sich als Lug und Betrug entpuppen.

Abschließend warb der Kripobeamte für die Broschüre "Der goldene Herbst", in der gebündelt wichtige Sicherheitstipps nicht nur für Senioren nachzulesen sind. Dieses Informationsheft ist bei jeder Polizeidienststelle kostenlos erhältlich. Abschließend bedankte sich die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Heidi Hansen bei Kriminalhauptkommissar Eugen Hügle. Angesichts der weiter steigenden Gefahr Opfer von Betrügern zu werden, bedauerte sie das geringe Interesse an dieser Veranstaltung.

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