Parteipolitische Machtspielchen wichtiger als das Bürgerwohl?

20. November 2012

"Die SPD wird auf jeden Fall mit einem eigenen Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl 2014 antreten." Das kündigte Marina Schmitt, die Fraktionsvorsitzende im Kronacher Stadtrat und stellvertretende SPD-Stadtverbandsvorsitzende, auf Nachfrage in einer Versammlung des SPD-Ortsvereins Friesen an. Als zweitstärkste Kraft im Stadtrat sei man es den Wählern schuldig, nicht nur inhaltliche, sondern auch personelle Alternativen zur derzeitigen Politik in der Stadt Kronach anzubieten.

Sie bedauerte in dem Zusammenhang, dass Ideen und Anträge der Fraktion, die beispielsweise auf eine verstärkte Werbung als Firmenstandort, eine Attraktivitätssteigerung des Crana Mare oder jüngst auf die Erhöhung der Besucherzahlen bei den Faust-Festspielen abzielen, stets mit dem "Wahlkampf-Totschlagargument" von der Koalition der "christlichen Union freier Wähler" torpediert werden. "Das ist nicht im Sinne der Stadt und ihrer Bürger. Oftmals hat es den Anschein, als ob für manche Stadträte parteipolitische Machtspielchen wichtiger sind, als das Wohl der Bürger und dass die vom Bürgermeister so oft und viel beschworene Gemeinsamkeit im Stadtrat viel zu häufig nur auf der Strecke bleibt."

Man werde sich aber nicht beeindrucken lassen, so Marina Schmitt weiter, und auch künftig Ideen im Stadtrat einzubringen, deren Verwirklichung auf die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Zukunftsfähigkeit von Kronach abzielt. "Meine Fraktionskollegen und ich werden Klartext reden und für die Bürger da sein, egal ob vor, zwischen oder nach Wahlen. Davon lassen wir uns auch nicht durch das besserwisserische Urteil anderer abschrecken, die lautsprecherhaft und gebetsmühlenartig immer wieder verkündet, dass alles, was von der SPD kommt, nur 'billiger Wahlkampf' sei."

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