SPD begrüßt Loewe Neustart - Neubau des CranaMare vorbereiten

30. Januar 2020

Kronach (vz) . Die Zukunft von Loewe in Kronach, der Neubau des CranaMare so-wie die Aktivitäten zur Schaffung des Lucas-Cranach-Campus, diese wichtigen Themen der Stadtpolitik standen im Mittelpunkt des Neujahrstreffens des SPD-Stadtverbandes Kronach in der Gaststätte "Frische Quelle".

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SPD-Bürgermeisterkandidatin Sabine Gross und Stadtverbandsvorsitzender Dr. Ralf Völkl unterstrichen, bei der Vermietung des Loewe Geländes solle die Schaf-fung von Arbeitsplätzen ein wichtiges Kriterium sein. Es sei eine gute Entscheidung der Stadt gewesen, vor fünf Jahren bei der ersten Insolvenz das Loewe-Gelände zu erwerben, weil man jetzt selbst handeln und zeitnah entscheiden könne, erläuterte Ralf Völkl. So sei es gelungen, das bereits im November der chinesische TV-Hersteller Hisense mit einer Arbeitsgruppe auf dem Gelände gestartet sei, wieder ehemalige Loewe-Mitarbeiter angestellt habe und auch weitere Mitarbeiter in Deutschland nach Kronach verlegen wolle. Auch die Übernahme der Elektronik-Produktion durch Dr. Schneider, die man auf dem Gelände halten wolle, sei ein weiterer positiver Schritt. Daneben seien bereits die Firma Technoboards mit ca. 60 Beschäftigten, die Fachoberschule sowie die Fachhochschule Coburg mit dem Stu-diengang "Zukunftsdesign", das Innovationszentrum (IZK) und der Campus Innova-tionskultur (CIK) Kronach auf dem Gelände tätig.

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Auch das Interesse der Firma skytec und der russischen Familie Khabliev, welche die Marke Loewe gekauft habe, mit Loewe in Kronach wieder neu zu starten, wurde von der SPD begrüßt. Konkret gehe es um Entwicklung und die Fortsetzung der bisherigen TV-Geräteproduktion, die später um neue Produkte ergänzt werden sol-le. Dies biete die Chance, einen Teil der hochqualifizierten Spezialisten, die bei Loewe gearbeitet hatten, wieder adäquate Arbeitsplätze zu bieten. In der Startpha-se seien 50 bis 100 Arbeitsplätze im Gespräch, die weitere Entwicklung müsse man dann abwarten. Außerdem müsse man sehen, dass Loewe die Stadt Kronach über Jahrzehnte überregional bekannt gemacht habe. Diesen Marketingeffekt müsse man ebenfalls beachten. Deshalb ist es wichtig, jetzt konstruktive, positive Gesprä-che mit Skytec zu führen, um eine gute Lösung für die Stadt und die Firma zu fin-den, unterstrich Ralf Völkl die Linie der SPD. Sabine Gross ergänzte, man müsse auch die Arbeitsplätze bei Dienstleistern und Zulieferern sehen, die mit der Loewe-Insolvenz weggefallen seien und die man durch eine positive Entscheidung zum Teil wieder zurückholen könne.

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Intensiv wurde auch über die anstehende Generalsanierung oder Neubau des CranaMare diskutiert, dessen technische Anlagen nach 25 Jahren einer Erneue-rung bedürften. Dies wolle man mit einer Modernisierung und qualitativen Verbes-serung verbinden, so Werkausschussmitglied Edgar Dunst, der berichtete, dass man vor kurzem eine entsprechende Studie bei einem Fachbüro im Auftrag gege-ben habe. Hier müsse man in den Startlöchern stehen, wenn es staatliche Zu-schüsse für Bäder gebe. Heidi Hansen und Klaus Bächer, der auch DLRG-Kreisvorsitzender ist, legten Wert darauf, dass die Kosten und Eintrittspreise nach den Baumaßnahmen nicht zu stark ansteigen. Deshalb wolle man - und dies sei die einhellige Meinung im Stadtrat - das Lehrschwimmbecken des Landkreises mit an das neue Bad anzubinden, um durch eine gemeinsame Anlagentechnik und per-sonelle Betreuung Kostenvorteile für das gesamte Bad zu bekommen, erläuterte Ralf Völkl. Stadträtin Marina Schmitt unterstrich, man müsse in Kronach sowohl die Bedürfnisse der Sportler als auch der Leute, die primär den Wellness-Bereich nut-zen wollen, berücksichtigen. Intensive Nutzer, so die Diskussion, solle man durch attraktive Dauerkartenpreise gewinnen. Klaus Bächer und Markus Welsch machten den Vorschlag, bei einem Umbau die Cafeteria von Außen aus zugänglich zu ma-chen, ohne also Eintritt zahlen zu müssen. Damit eröffne man den Pächtern besse-re Geschäftsmöglichkeiten und so könnten zum Beispiel Eltern, die auf ihre Kinder warten, auch noch etwas essen und trinken.

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Beim Thema Schaffung von Hochschulangeboten informierte Ralf Völkl, dass die Hochschulen Hof und Coburg konkrete Studiengänge entwickelt und beantragt hät-ten. Deren Schwerpunkte längen im Bereich Informationstechnologie für Gewerbe, Medizin und Soziales. Sie träfen damit genau die aktuellen Entwicklungen und sei-en für Studenten attraktiv. Deshalb stehe die SPD hinter dem Projekt "Lucas-Cranach-Campus", für das Stadt und Landkreis nun die entsprechenden Seminar-räume, Büros und auch Wohnraum schaffen müssten. Hier sei es das Ziel, daran erinnerte Marina Schmitt, die Angebote und Wohnungen möglichst innenstadtnah zu schaffen, um die Stadt zu beleben. Sabine Gross unterstrich, Kronach benötige vor allem preiswerten Wohnraum, der gleichermaßen für junge Leute als auch - mit kleineren und barrierefreien Wohnun-gen - für Senioren benötigt werde. Klaus Simon mahnte, die Nutzung des Bürger-spitals voranzutreiben. Sabine Gross erinnerte an ihren Vorstoß, die Innenstadt an-sprechender zu gestalten, zum Beispiel im Bereich Hussitenplatz, Stadtgraben und evangelische Kirche. Auch die Straßen- und Gebäudebeleuchtung solle deutlich verbessert werden, weil das ein wichtiger Faktor sei, dass man sich nachts in der Stadt wohlfühle. Karl H. Fick mahnte, nach dem Wegfall der Straßenausbaubei-tragssatzung zügig die maroden Straßen in Kronach zu sanieren. Hier gebe es gro-ßen Nachholbedarf, zum Beispiel in der Siedlung, in der Innenstadt und am Kreuz-berg, aber auch in den Stadtteilen. Mit Vorschlägen zu diesen wichtigen Zukunftsprojekten, aber auch mit einem gro-ßen Augenmerk auf die sozialen Aspekte in Kronach - wie preisgünstigen Wohn-raum - geht die SPD, so das Ergebnis des Neujahrstreffens, mit Bürgermeisterkan-didatin Sabine Gross optimistisch in den Kommunalwahlkampf.

  • vz -

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