SPD für weitgehenden Neubau des CranaMare

26. Juli 2020

Kronach (vz) . Die SPD-Stadtratsfraktion will einen weitgehenden Neubau des CranaMare. Dabei will man die Kosten im Auge behalten, aber auch einige Attraktionen im Erlebnis- und Wellnessbereich erhalten oder neu schaffen, beispielsweise eine kleine Sauna-Landschaft oder eine Röhrenrutsche.

Bei ihrem Treffen sprachen die Stadträte das Gutachten zu Generalsanierung oder Neubau, das in der jüngsten Stadtratssitzung vorgestellt wurde, durch. Ein Neubau des Hallenbades sei eindeutig die beste Lösung, war man sich nach kurzer Diskussion einig. Die Anlagentechnik, aber auch der Beton des Gebäudes seien in einem sehr schlechten Zustand, berichtete Stadtrat Hans Simon von einer Besichtigung. Außerdem sei es durch den Anbau des Erlebnisbereichs sehr verwinkelt, so dass der Einbau und Betrieb der Anlagentechnik kompliziert sei. Mit einem Neubau habe man die Chance, dies besser zu gestalten und außerdem würden die Kosten sogar niedriger als für eine Generalsanierung geschätzt. Ein großer Vorteil dieser Lösung sei außerdem, dass man den Neubau zum Beispiel Richtung Parkplatz erstellen und in Betrieb nehmen könne – und das alte Bad erst später abreiße, unterstrich Sabine Gross. Somit habe man keine Unterbrechung des Badbetriebs während der Bauphase, was insbesondere die Sportvereine vor große Probleme gestellt hätte. Das Gutachten habe aber auch festgestellt, dass das CranaMare mit seinen Schwimmbecken, dem Erlebnis- und Kinderbereichen innen und außen sowie der Rutsche für eine Stadt in der Größe wie Kronach sehr viel biete. Um den Neubau für die Stadt erschwinglich zu machen, forderten die Planer, sich bei der Auswahl der Angebote zu beschränken. Grundsätzlich war man in der SPD-Fraktion einig, dass das Bad auch in Zukunft sowohl einen attraktiven Sport-, als auch einen Wellness- und Erlebnisbereich haben sollte. Deshalb unterstützt man den fraktionsübergreifenden Vorschlag, das Lehrschwimmbecken des Landkreises zum Beispiel über einen Zweckverband zu integrieren und für verschiedene Aktivitäten wie Training oder auch Wassergymnastik zu nutzen. Die Planer hatten auch die Vergrößerung des Hallenbad-Schwimmbeckens von vier auf fünf Bahnen angeregt, was die Fraktion ebenfalls unterstützt. Ein Kinder- und Erlebnisbereich soll nach dem Willen der SPD ebenfalls wieder in das Hallenbad integriert werden und die vom Gutachten vorgeschlagene Verkleinerung dieses Bereichs sei wohl ein sinnvoller Kompromiss. Offen gelassen hatte das Gutachten die Frage, ob eine Sauna mit in das Bad integriert werden soll. Diese wird in der Regel sehr gut genutzt und bringt auch gute Einnahmen, mit den Investitionskosten aber insgesamt wohl doch eine Kostenbelastung für die Stadt. Marina Schmitt sprach sich dennoch dafür aus, eine für Kronach passende, nicht überdimensionierte Saunalandschaft mit zu schaffen, die zum Beispiel drei Saunen wie eine Finnen- oder Bio-Sauna bieten könne. Hier gebe es eine große Nachfrage und während man beim Bau in den 90er Jahren keine Konkurrenz zu privaten Sauna-Anbieter habe schaffen wollen, so hätten viele von diesen mittlerweile geschlossen und man solle jetzt den Schritt für eine Sauna im CranaMaremachen, erklärte sie und fand die Zustimmung der Fraktion. Weiterhin hatte das Gutachten eine deutliche Verkleinerung der Becken im Freibad aufgrund der hohen Kosten sowie der geringen Nutzungsdauer – nur an schönen Sommertagen – angeregt. So zum Beispiel die Verkleinerung des 50m-Beckens von acht auf vier Bahnen und den Abriss der Sprungtürme. Hier regte Ralf Völkl an, bei diesem Becken nicht über einen Neubau, sondern über eine Generalsanierung nachzudenken und es zusammen mit den Sprungtürmen in seiner jetzigen Größe zu erhalten. So könne man genügend Platz erhalten, damit sich normale Besucher und Sportschwimmer nicht in die Quere kommen und es wäre wirklich bedauerlich, wenn man den Sprungturmbereich abbreche, denn insgesamt sei dieser Bereich noch in einem guten Zustand. Eine Sanierung sei hier eventuell der günstigere Weg. Rutsche und Erlebnisbecken außen seien wohl in einem relativ schlechten Zustand und könnten nicht erhalten werden, so Ralf Völkl, der sich bei Schwimmbad-Leiter Ralf Deuerling für die vor einiger Zeit durchgeführte Besichtigung mit vielen Informationen und die offene Diskussion bedankte. Schön wäre es für das Bad, wenn man wieder eine Röhren-Rutsche im Frei- oder Hallenbereich schaffen können, auch wenn man dabei die Kosten im Auge behalten müsse. Insgesamt war die SPD der Meinung, dass man das herrlich am Kreuzberg gelegene Bad mit Blick auf die Festung, was Seinesgleichen suche, möglichst attraktiv weiter erhalten solle – auch wenn man beim Umfang manchmal Kompromisse machen müsse, um das Bad für die Stadt finanzierbar zu machen. Denn es sei unklar, ob es viele Zuschüsse zu dem Projekt gebe – die Förderung dafür sei bisher sehr gering. Mit geschätzten deutlich über 20 Millionen Euro werde das CranaMare sicherlich das größte Vorhaben der Stadt in den nächsten Jahren und eine große finanzielle Herausforderung. Bei der Realisierung solle auf jeden Fall großer Augenmerk auf die Nutzung neuester Technik und erneuerbarer Energien wie einer großen Solaranlage zur Senkung der Betriebskosten gelegt werden, ergänzte Ralf Völkl. Weiterhin greift die SPD-Fraktion auch eine frühere Überlegung der Stadtverwaltung auf: Die Schaffung einiger Wohnmobil-Stellplätze am CranaMare, um diesen Tourismuszweig für Kronach besser zu erschließen und weitere Besucher und damit Einnahmen für das CranaMare zu bekommen. Klaus Simon forderte, auch die Anwohner frühzeitig in die Planungen mit einzubeziehen, da ja die Bewohner der Anny-Niebuhr-Straße die Zufahrt über den Bad-Parkplatz nutzen.

  • vz -

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