Über die weitere Entwicklung des Ortes sowie von Stadt und Landkreis Kronach wurde bei der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Neuses in der Gaststätte Richter diskutiert.
Ortsvereinsvorsitzender Edgar Dunst regte an, die Bereitstellung von Baugrundstücken anzugehen, da der Ort in den vergangenen Jahren über 300 Einwohner verloren habe - von 1530 auf jetzt unter 1200. In Neuses gebe es eine große Nachfrage, beispielsweise auch von den Beschäftigten der Betriebe, es seien jedoch kaum Grundstücke verfügbar. Deshalb müsse die Stadt versuchen, die noch vorhandenen, großen unbebauten Flächen im Ortsgebiet durch Erschließungen verfügbar zu machen. Auch gehe es darum, leerstehende Häuser wieder zu reaktivieren. Weiterhin solle auch geprüft werden, ob man am Hang hinter dem Friedhof, in der Verlängerung der Weinbergstraße ein neues Baugebiet schaffen könne. Durch den Lärmschutzwall zur B173 sei dieser Bereich geschützt, idyllisch gelegen, aber auch verkehrstechnisch sehr gut angebunden.
Weiterhin verwies Edgar Dunst auf den dringenden Sanierungsbedarf an einigen Ortsstraßen in Neuses. Hier dürfe es keine Ungleichbehandlung zur früheren Dorferneuerung geben, weshalb die SPD im Landtag eine Initiative zur Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung ergriffen habe, durch die Anwohner an den Kosten beteiligt würden. Auch die Kronacher SPD sei dafür, diese Belastung abzuschaffen, lobte Edgar Dunst die Arbeit der Fraktion und Partei vor Ort, die auch den Antrag auf Verlegung der Bushaltestelle für die Grundschüler an einen günstigeren Platz - ohne Umweg für den Bus - mit eingebracht habe.
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung ehrte die SPD Marga Hader für 25-jährige Mitgliedschaft mit der silbernen Ehrennadel und -urkunde der Partei, die Kreisvorsitzender Dr. Ralf Pohl und Stadtverbandsvorsitzender Dr. Ralf Völkl überreichten. Edgar Dunst sagte mit einem Blumenstrauß Dankeschön für den Einsatz von Marga Hader, die sich in den Aufbau der Frauengruppe mit eingebracht und immer für fröhliche Stimmung gesorgt habe.
Eine klare Unterstützung signalisierte der Ortsverein für Norbert Gräbner als Kandidat für die Landratswahl. Dieser verfüge über eine umfassende kommunalpolitische Erfahrung und zeige als Bürgermeister von Marktrodach, dass er vieles in die Tat umsetze, wie Baulandausweisung und Gewerbeansiedlungen. Als Delegierte für die Nominierungsversammlung wählte der Verein Edgar Dunst und Barbara Fiedler. Kassier Rolf Sorge wurde von den Kassenprüfern Renate Dunst und Brunhilde Weith, die ihm für seine gewissenhafte Arbeit dankten, entlastet. SPD-Kreisvorsitzender Ralf Pohl unterstrich, die demographische Entwicklung sei eine der großen Herausforderungen für die Region Kronach, für die Prognosen von einer weiteren Bevölkerungsabnahme von 13 Prozent in den nächsten 15 Jahren ausgingen. Die Schaffung von Arbeitsplätzen sei hierzu ein entscheidender Faktor. Durch seine umfangreichen Investitionen in die Schulen, den Kreiskulturraum, die neue Atemschutzübungsanlage oder die Sanierung des vhs-Hauses mit über 40 Millionen Euro bringe der Landkreis nicht nur seine Einrichtung auf den neuesten Stand, sondern sichere auch zahlreiche Arbeitsplätze im Baugewerbe.
Eines der wichtigsten Projekte des Landkreises sei die aktuell laufende Neuplanung des öffentlichen Personennahverkehrs. Hier sei vorgesehen, durch den Einsatz von Rufbussen die Verbindungen bedarfsgerecht und flexibel auszubauen, was die SPD sehr begrüße. Die bayerische SPD habe aktuell auch ein Programm für die Barrierefreiheit vorgestellt. Ein Beispiel für solche Projekte sei der notwendige barrierefreie Umbau des Kronacher Bahnhofes, der nicht länger auf die lange Bank geschoben werden dürfe. Hiervon profitierten nicht nur Gehbehinderte und ältere Menschen, sondern auch Reisende mit schwerem Gepäck, mit Fahrrad oder Kinderwagen.
SPD-Stadtverbandsvorsitzender Ralf Völkl verwies auf die zahlreichen Initiativen der Stadtratsfraktion zur Stärkung der Einrichtungen und Infrastruktur der Kreisstadt. Durch ein City-Management wolle die SPD die Kronacher Innenstadt als Einzelhandelsstandort unterstützen und gleichzeitig Leerstände beseitigen und neue Geschäfte ansiedeln. Wünschenswert seien dabei auch Sanierungen oder Neubauten in der Innenstadt, etwa im Bereich Kühnlenzhof und Europabrücke, um hier neue Akzente zu setzen. Die SPD halte es für notwendig, beim CranaMare, den Faust-Festspielen oder dem Tourismus immer wieder neue Akzente zu setzen, um Besucher zu gewinnen. So wolle man prüfen, wo in Kronach ein größerer, attraktiver Camping-Platz angesiedelt werden könne. Dies wäre für den Frankenwald-Tourismus eine wichtige Ergänzung des Angebots, um zurückgehenden Besucherzahlen entgegenzuwirken. Auch die Gastronomie und Geschäfte könnten hiervon profitieren.