Sven Schuster will Kronach gestalten

24. Juli 2013

Einstimmig wählte die SPD Kronach den 26-jährigen Sven Schuster zu ihrem Bürgermeisterkandidaten. Er stellte in der Nominierungsversammlung seine konkreten Ziele vor.

Die SPD Kronach nominierte im Schützenhaus Sven Schuster zu ihrem Bürgermeisterkandidaten. "Er hat bisher starke Leistungen durch inhaltliche und organisatorische Arbeit gezeigt", erklärte Ortsvorsitzender Ralf Völkl. "Sven Schuster geht mit Energie, Schwung, Tatkraft und Gestaltungswillen an die Sache heran - und das braucht die Stadt."

Vor vier Jahren habe Schuster angefangen, sich politisch zu engagieren. Seitdem habe er durch Konzeptvorschläge zur Verbesserung der Faust-Festspiele und durch eine Umfrage, wie man das Crana Mare attraktiver machen könnte, bei den Menschen in Kronach punkten können. Zudem habe er nach 20 Jahren im Landkreis die erste neue Juso-Gruppe gegründet, in Gundelsdorf. "Er hat gezeigt, dass er Themen sieht, und er packt sie auch an. Click here to find out more! Sein Alter ist genau richtig, denn in Oberfranken gibt es viele junge Bürgermeister", sagte Völkl und stellte klar, dass in Kronach bei weitem nicht "alles Gold ist, was glänzt". Schon in diesem Jahr steige die Verschuldung wieder. "Es geht jetzt darum, die Ausgaben zu begrenzen und zu reduzieren und neue Betriebe in Kronach anzusiedeln", so Völkl.

Dann trat Sven Schuster aufs Parkett. Aufgeregt, aber souverän. Er blickte zurück auf die Schulzeit und seinen beruflichen Weg als Polizist. "Ich war bei der Bereitschaftspolizei in Dachau und anschließend in München. Dort habe ich viel erlebt - vom Strafzettel bis zum Mord, von häuslicher Gewalt bis zur Vergewaltigung. Und als ich dann erfahren habe, dass ich frühestens 2016 wieder zurück darf, habe ich angefangen Diplom-Verwaltungswirt zu studieren. Letzte Woche habe ich die Prüfung bestanden", freute sich Schuster. Jetzt ist er bei der Deutschen Rentenversicherung in Bayreuth beschäftigt. "Das läuft", konstatierte er und freute sich, dass er wieder in der "alten Heimat" ist. Und für die möchte er sich jetzt stark machen.

Für Posten nicht zu jung

"Eigentlich fing alles damit an, dass ich mich für Gundelsdorf engagieren wollte. Denn die finanzielle Lage der Kommunen ist nicht gut, die Arbeitsplätze werden immer weniger", erklärte Schuster seine Politikbegeisterung. Dass er für das Amt des Bürgermeisters zu jung sein könnte, könne er nicht bestätigten. Denn immerhin habe er mit seinem Studium eine Ausbildung, die ihm bei der Bürgermeistertätigkeit helfen würde. "Ich habe keine politische Erfahrung, in Ordnung, aber ich habe acht Stadträte, auf die ich zurückgreifen kann", so Schuster.

"Kronach ist perspektiv- und ideenlos. Wir müssen jetzt anpacken!", schwor er die SPD-Mitglieder auf sich ein. Er bringe viele Vorzüge für das Bürgermeisteramt mit, betonte er. "Ich bin mit den modernen Medien vertraut und ich nutze sie. Ich bin freundlich und höre auch zu. Ich bin der Meinung, dass die Vereinsförderung erhalten werden muss. Und ich stehe für Transparenz. Kronach braucht keinen Verwalter, sondern einen Gestalter. Es geht darum zu agieren, nicht nur darum, zu reagieren."

Verkehrssituation verbessern

Der SPD-Kandidat sprach gleich konkrete Projekte an. So möchte sich Schuster für eine Verbesserung der Verkehrssituation stark machen. Er steht für einen Ausbau des Bereiches Industriestraße/B 85, für eine Lärmschutzanpassung an der Bahnstrecke, für ein neues Bahnkonzept und für die Abstimmung mit den Einzelhändlern. In puncto Freizeit möchte er sich für Nordic-Walking- und Mountainbike-Strecken, für Wanderwege und für eine Aktivierung des Fremdenverkehrs stark machen. Auf dem Landesgartenschaugelände könnte seiner Ansicht nach ein Fitnessplatz mit wenig Geld realisiert werden. Außerdem hält er das Technologietransfer-Zentrum für nötig sowie die Stärkung regenerativer Energien.

"Für Familien ist die Betreuung auch in Randzeiten wichtig, und wir müssen die Stadt auch für Senioren öffnen. Wir müssen das Stadtbusangebot erweitern", so Schuster. Ein besonderes Augenmerk möchte er auf die Stadt- und Stadtteilentwicklung sowie auf die interkommunale Zusammenarbeit und auf die Wirtschaft legen. Am Ende gab es für eine einstimmige Nominierung mit 40 von 40 Stimmen tosenden Applaus.

Bericht: Sonja Adam, Fränkischer Tag, www.infranken.de Foto: Völkl

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