Gehülz - Zu einer Wanderung auf den Spuren der Geschichte hatte der SPD-Ortsverein Gehülz eingeladen. Start war beim markanten Leuchtkreuz am „Alt-Entmannsdorfer Kreuzweg“, wo Vorsitzender Hans Simon die Teilnehmer begrüßte. Dort, im ältesten Siedlungsbereich der Haßlacherbergkette, erläuterte Bernd Graf, wie sich die ehemalige politische Gemeinde Gehülz aus zahlreichen Streusiedlungen entwickelt hatte.
Unmittelbar vor der Eingemeindung nach Kronach habe Gehülz aus 18 Ortschaften bestanden. „Diese Zahl umfasst Dörfer, Weiler und Einöden“, so Graf. Der Heimatpfleger erläuterte auch, warum heute aus Gründen der Übersichtlichkeit eine Gliederung in Gehülz-Nord, Gehülz-Mitte und Gehülz-Süd sinnvoll sei. Die zweite Station der Tour war am Standort einer ehemaligen Turmhügelburg. Dort hatte im 14. und 15. Jahrhundert ein Zweigsitz der Herrschaft von Redwitz zu Theisenort bestanden, von dem aus das so genannte Redwitzische Gehülz verwaltet worden war. Zu diesem Herrschaftsgebiet auf dem Haßlacherberg habe neben dem heutigen Gehülz auch der Ziegelerdener Bereich, nicht aber der Seelacher Bereich gehört, erklärte Graf.
Höhepunkt war schließlich der Besuch der Heunischenburg. Hier erläuterte Bernd Graf, warum dieses in wesentlichen Teilen rekonstruierte Vorgeschichtsdenkmal aus dem 9. Jahrhundert vor Christus einzigartig und von übernationaler Bedeutung sei. „Es ist kaum zu glauben, dass so manche Einheimische diese ganz besondere Sehenswürdigkeit vor ihrer eigenen Haustür noch nie aufgesucht haben“, gab sich der Heimatpfleger verwundert. Den Forschungsergebnissen zufolge sei von der stark befestigten Wehranlage aus der Handel mit Kupfer und Zinn kontrolliert worden.
Hans Simon gab nochmals Rückblick auf seine Initiativen, die Heunischenburg touristisch besser zu vermarkten und freute sich, dass sich die neue SPD-Fraktion sich auch für die touristische Erschließung der Heunischenburg ausgesprochen hat.
Die Teilnehmer vertieften die gewonnenen Eindrücke bei einer anschließenden Einkehr in der Gaststätte „Liftstuben“ in Gehülz-Judengraben.