Nach einem Gedenken an den kürzlich verstorbenen Ehrenvorsitzenden Adolf Wicklein war der Höhepunkt bei der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Friesen die Ehrung langjähriger Mitglieder. Neben Kassierer Thilo Matuschek für 25 Jahre Mitgliedschaft zeichnete SPD-Kreisvorsitzender Dr. Ralf Pohl Mutter und Tochter gleich im Doppelpack aus: Helga Hansen und Marina Schmitt halten seit 25 Jahren der SPD die Treue, die Töchter Heidi Hansen und Evelyn Schmitt gehören seit jeweils 15 Jahren der Partei an. In seiner Laudatio dankte Pohl den Geehrten für ihre Treue zur Partei. Besonders Orts-vereinsvorsitzende Heidi Hansen und Stadträtin Marina Schmitt seien die beiden treibenden Kräfte bei der Friesener SPD.
Nach der Überreichung des Parteibuches an Neumitglied Mario Migenda ging der Kreisvorsitzende in einem Grußwort auf die Bundes- und Landespolitik ein. Zur Kreistagswahl erläuterte er, dass wegen der gesunkenen Bevölkerungszahl nur noch 50 statt bisher 60 Kreisräte gewählt werden. Zur aktuellen Situation bei der Firma Loewe bemerkte Dr. Pohl, dass nun die vor der Landtagswahl ver-sprochenen finanziellen Hilfen durch den Freistaat endlich gewährt werden müssen, um den Erhalt des Standorts Kronach zu gewährleisten. Nicht nur hier sei das Land gefordert, sondern auch in Bezug auf die zentrale Pflichtaufgabe der Staatsregierung, gleiche Lebensbedingungen für alle Bürger des Landes zu schaffen. Er forderte die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die zur Sicherung der Arbeitsplätze unerlässlich sei. Man dürfe nicht weiter hinnehmen, dass Kronach der einzige Landkreis in Bayern sei, der über keine direkte Autobahnanbindung verfüge. Auch im Bahnverkehr werde man schon bald durch die neue ICE-Strecke, die über Coburg führt, "abgehängt" werden. "Umso mehr muss der Freistaat schnellstens aktiv werden", so der Kreisvorsitzende, "um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken." Besondere Anstrengungen seien aber auch vor Ort nötig, um Verbesserungen in den Bereichen öffentlicher Personennahverkehr, Tourismus, Freizeit und Kultur zu erzielen. Zur Wahl des neuen europäischen Parlaments im Juni bemerkte er, dass Europa politisch immer weiter zusammenwachse. Soziale Standards allerdings spielen dabei leider eine untergeordnete Rolle spielen.
Die Angleichung der Lebensbedingungen in den Mitgliedsstaaten auf möglichst hohem Niveau werde die zentralen Herausforderung schlechthin in den kommenden Jahren sein.
Stadträtin Marina Schmitt bezeichnete in ihrem Bericht die vom früheren Bürgermeister Manfred Raum in die Wege geleitete Dorferneuerung in Friesen als einen "Segen für unser Dorf". Neben der Verschönerung des Ortsbildes habe man bei einer Reihe von Problemen, beispielsweise bei der Verkehrssituation, deutliche Verbesserungen erzielen können. Weiter berichtete sie, dass nun der Stadtrat der Sanierung von Jugendheim und Kindergarten in Dörfles oberste Priorität eingeräumt habe. Die Maßnahmen, die sie bereits seit Jahren einfordere, beinhalte auch die Einrichtung von zwölf Krippenplätzen im Dörfleser Kindergarten.
Auf eine stabile Situation des Vereins wiesen Ortsvereinsvorsitzende Heidi Hansen und Schriftführerin Sylvia Bartelmeß in ihren Berichten hin. Neben der politischen Arbeit gehören traditionell auch gesellschaftliche Veranstaltungen, wie das Ostereiersuchen, das Sommerfest, der Tagesausflug, die Pflanzenbörse oder der Besuch von älteren Mitbürgern in der Weihnachtszeit, zum Jahresablauf.
Kassierer Thilo Matuschek verwies auf eine sehr zufriedenstellende finanzielle Entwicklung. Für seine ausgezeichnete Kassenführung lobten ihn die Kassenprüfer Edmund Fehn und Winfried Wiegand.