Langer Atem in der Kommunalpolitik nötig! Beispiel: Kronacher Schlachthofauslagerung

In der Kommunalpolitik gibt es oft komplizierte Aufgaben. Da ist dann Tatkraft und manchmal auch ein langer Atem nötig. Dass beharrliche kommunalpolitische Arbeit zum Ziel führt, zeigt das Beispiel der Kronacher Schlachthofauslagerung in den 90er Jahren.

Krahenberg frontal
Den Kronachern ist dies heute ein wohlvertrautes Bild – der Krahenberg-Parkplatz!
Krahenberg von der Innenstadt
Foto: Krahenbergparkplatz von der Innenstadt her gesehen

Doch nicht immer sah es dort so besucherfreundlich aus!

Schlachthof von Innenstadt her
An der Stelle stand nämlich der alte, städtische Schlachthof:
Schlachthof frontal Zeitung

Er war veraltet und für die Umgebung ein Ärgernis. Deshalb arbeitete die SPD-Stadtratsfraktion in der Periode 1984/90 an der Auslagerung. Dazu bitte die folgende Seite aus der damaligen SPD-Stadtzeitung lesen. Die „Zeitung für den Kronacher Raum“ war über Jahre das Info- und Wahlwerbeblatt, in dem Programm und Ideen der Kronacher SPD verbreitet wurden.

SPD-Zeitung

Die Schlachthofauslagerung wurde auch in der Kommunalwahl 1990 thematisiert und der Ausgang der Wahl verpflichtete dazu, bei dem Projekt nicht locker zu lassen. Es dauerte dann zwar noch eine gute Weile bis alles in trockenen Tüchern war, wobei die Stadt Kronach finanziell kräftig zur Lösung beitrug. Denn es war wirklich ein „Millionen-Ding“!

Neuer Schlachthof
Der Stadtrat beschloß letztendlich für den Schlachthof-Neubau einen Zuschuß von 2,5 Mio. DM. Gleichzeitig war auch ein Standort bei der Kläranlage im Süden der Stadt gefunden worden und der Schlachthofbetrieb ging in private Hände über.

Mit der Einweihung des für die Kronacher Bedürfnisse bestens ausgerichteten, neuen Schlachthofs vor 20 Jahren und dem nun möglichen Abbruch des alten am Krahenberg war ein Hindernis für die zukunftsorientierte Innenstadtentwicklung aus dem Weg geräumt.

Am ehemaligen Schlachthofstandort konnte ein weiteres Glied in der Parkplatzkette rund um die Innenstadt entstehen, und die Anwohner atmeten auf und verbesserten und erweiterten ihrerseits ihre Garten-, Haus- und Betriebsanlagen (z.B. Fahrrad-Dressel, Kino, usw.). Mit langem Atem (und erheblichem finanziellem Aufwand und privater-öffentlicher Kooperation!) wurde hier ein Stück Stadtentwicklungsgeschichte geschrieben.

Hinweise der Redaktion:
SPD-History KC Nr. 1 „Schlachthof-Auslagerung“
Verf.: Manfred Raum
Fotos: Sven Schuster, Manfred Raum, Stadtarchiv

Wer sich noch etwas eingehender über die Kronacher Schlachthof-Geschichte informieren will, kann dies in einem Beitrag in der „Zeitschrift des Vereins 1000 Jahre Kronach“, Heft 11/1995, S. 30 f. tun, der auch auf www.manfred-raum.de zu finden ist.